Mo.3.B - Bauwesen / 10.05.2010G. Dobmann, H. Wiggenhauser |
Mo.3.B.1 15:00
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Quantitative Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Radar an Stahl- und Spannbetonbauteilen D. Streicher, Universität des Saarlandes, Saarbrücken C. Boller, Fraunhofer IZFP, Saarbrücken A. Taffe, HTW, Berlin
Kurzfassung:
Die Kenntnis der Leistungsfähigkeit von zerstörungsfreien Prüfverfahren im Bauwesen (ZfPBau-Verfahr...
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Kurzfassung: minimieren Die Kenntnis der Leistungsfähigkeit von zerstörungsfreien Prüfverfahren im Bauwesen (ZfPBau-Verfahren) ist eine wichtige Grundlage für deren zunehmende Akzeptanz in der Baupraxis. Insbesondere bei Radar wird von Anwendern immer wieder nachgefragt, bis in welche Tiefe bei welchem Betonalter mit welcher Antennenfrequenz schlaffe Bewehrung zuverlässig geortet werden kann. Die Frage nach der Eindringtiefe in Bezug zum Betonalter ist insofern von Bedeutung, dass eine erfolgreiche Anwendung an Bestandsbauwerken an vergleichbaren Bauteilen aus jungem Beton misslingen kann, wenn die Anwendungsgrenzen von Radar an jungem Beton nicht richtig eingeschätzt werden. Darüber hinaus ist für den Anwender von Interesse, wie sich die Zuverlässigkeit mit zunehmender Verlegedichte der oberflächennahen Bewehrung verändert, da auch in realen Bauteilen der Bewehrungsgehalt stark differiert.
In diesem Beitrag werden systematische Untersuchungen an Stahlbetonkörpern mit Bewehrungsstäben in variierender Verlegetiefe bei zunehmendem Betonalter und zunehmender Verlegedichte der oberflächennahen Bewehrung vorgestellt. Die Untersuchungen erfolgten unter Verwendung von Radarantennen mit Signalmittenfrequenzen von 1,2 GHz-, 1,6 GHz- und 2,3 GHz. Des Weiteren wird gezeigt, wie die Ergebnisqualität tiefer liegender Reflektoren durch Signalkonditionierung, Filter- und Migrationsalgorithmen verbessert werden kann. Der Realteil der Dielektrizitätskonstante εr wird bezüglich seiner Streuung im Bauteil quantifiziert. Daraus ergeben sich ebenso Kenntnisse über die Streuung der Wellenausbreitungsgeschwindigkeit, die beim Ansatz von Migrationsalgorithmen von großer Bedeutung sind.
Die Ergebnisse zum Eindringverhalten von Radar werden dem Anwender quantitativ in Abhängigkeit vom Betonalter und der Signalmittenfrequenz der Radarantennen zur Verfügung gestellt. In tabellarischer Form bieten die Ergebnisse so eine wichtige Orientierungshilfe für Untersuchungen an neu errichteten Stahl- und Spannbetonbauteilen und können als Ergänzung des DGZfP-Merkblatts B10 dienen.
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Mo.3.B.2 15:20
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Einstürzende Sporthallen und Georadar für zerstörungsfreie Prüfung J. Hugenschmidt, R. Loser, Empa, Dübendorf, Schweiz
Kurzfassung:
In den letzten Jahren ereigneten sich einige katastrophale Einstürze von Hallenbauten, in den meist...
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Kurzfassung: minimieren In den letzten Jahren ereigneten sich einige katastrophale Einstürze von Hallenbauten, in den meisten Fällen passierte dies ohne Vorwarnung. Die meisten Ereignisse finden im Winter wegen der zusätzlichen Schneelast auf dem Dach statt. Ungeeignetes (und oft unbekanntes) Design von Trägerelementen sowie Korrosion und Alterung sind Hauptgründe für das Versagen. Im Sommer 2009 untersuchte die Empa die Längsträger von zwei Turnhallen in der Schweiz. Das Design der bewehrten und möglicherweise vorgespannten Träger war unbekannt und es bestand die Befürchtung, dass die Konstruktionsweise ungeeignet sein könnte. Es wurde eine Georadar Untersuchung durchgeführt, gefolgt von einer semi-zerstörenden Analyse des Aufbaus und der Materialeigenschaften der Träger. Dies ermöglicht einen Vergleich zwischen Radardaten und der Realität. Es zeigte sich, dass durch die Kombination der beiden Untersuchungsansätze die relevanten offenen Fragen geklärt werden konnten. Zusätzlich wurde durch den Einsatz des Georadar die Anzahl der Sondierungen reduziert und die Interpolation der Ergebnisse über die gesamte Trägerlänge ermöglicht.
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Mo.3.B.3 15:40
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Zerstörungsfreie und Minimalinvasive Prüfung von Holzbrücken F. Lehmann, G. Dill-Langer, K. Hörsting, M. Krüger, MPA Universität Stuttgart R. Frenzl, Regierungspräsidium Stuttgart C.U. Große, TU München
Kurzfassung:
Nach der DIN 1076 sind Brücken alle sechs Jahre einer Hauptprüfung, drei Jahre danach einer einfach...
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Kurzfassung: minimieren Nach der DIN 1076 sind Brücken alle sechs Jahre einer Hauptprüfung, drei Jahre danach einer einfachen Prüfung zu unterziehen, um etwa eingetretene Mängel und Schäden rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und die zuständige Stelle dadurch in die Lage zu versetzen, Maßnahmen zu ergreifen, bevor größerer Schaden eintritt oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigt wird. Zusätzlich muss nach größeren, den Zustand der Ingenieurbauwerke beeinflussenden Ereignissen eine Sonderprüfung durchgeführt werden.
Im Falle einer Holzbrücke über die B8 in Dinslaken wurden unter Zuhilfenahme des Ultraschall-Echo-Verfahrens Fäulnisschädigungen im Holz gefunden, die an der Oberfläche nicht sichtbar waren. In der Folge wurde die Brücke gesperrt und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ordnete eine Sonderprüfung für alle 186 im Bereich der Bundesfernstraßen befindlichen Holzbrücken an. Hierbei sollten die Bauwerke unter Einsatz von zerstörungsfreien oder zerstörungsarmen Prüfverfahren untersucht werden.
Im Regierungsbezirk Stuttgart wurden 16 Holzbrücken mit Hilfe von Ultraschallverfahren untersucht. Die Begutachtung wurde begleitet von zerstörungsarmen Bohrwiderstands- und Holzfeuchtemessungen, sowie umfangreichen Labormessungen an Probekörpern. In dem Beitrag wird über den großflächigen Einsatz von Ultraschall-Echo- und -Transmissionsverfahren bei der Prüfung von Holzbrücken berichtet. Berücksichtigt werden die Möglichkeiten und Einschränkungen der Ultraschallverfahren bei der Anwendung an Holzkonstruktionen, Vergleiche mit den zerstörungsarmen Validierungsmessungen, festgestellte Schädigungen und mögliche Gründe hierfür, sowie der Bezug zu den regulären Brückenprüfungen.
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Mo.3.B.4 16:00
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Bauwerkdiagnose an modernen Baudenkmälern A. Walther, BauConsulting, Brandenburg B. Hillemeier, IFDB - Prof. Hillemeier & Knapp, Berlin
Kurzfassung:
Wer an Baudenkmäler in Deutschland denkt, denkt zuerst an Jahrhunderte alte Baukonstruktionen.
Al...
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Kurzfassung: minimieren Wer an Baudenkmäler in Deutschland denkt, denkt zuerst an Jahrhunderte alte Baukonstruktionen.
Allerdings sind auch Konstruktionen der Neuzeit, oft auch in Spannbetonbauweise, unter Denkmalschutz gestellt. An Hand eines Beispiels aus der Baupraxis wird aufgezeigt, welche Besonderheiten diese Konstruktionen besitzen und mit welchen zerstörungsfreien Methoden eine Bauzustandsanalyse durchgeführt werden kann.
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